Opt-out: Anbauverbot für Genmais in Deutschland!
Sonntag, 08. November 2015 - 18:34 Uhr
Die Agrochemie-Konzerne Monsanto, Syngenta und DuPont haben den Bitten von 10 EU-Staaten, darunter Deutschland, sowie 4 Regionen stattgegeben, deren Hoheitsgebiete aus den Zulassungsanträgen für 6 gentechnisch veränderte Maislinien herauszunehmen. Sollten diese Maislinien demnächst auf EU-Ebene zugelassen werden, wäre ihr Anbau in den betroffenen Ländern nicht erlaubt. Um nicht dauerhaft von solcher Art Wohlwollen der Konzerne abhängig zu sein, muss Agrarminister Christian Schmidt nun ein generelles Anbauverbot für Genpflanzen in Deutschland vorbereiten und schließlich auch verhängen lassen. Nur wenn der Bund selbst, und nicht die einzelnen Bundesländer, Anbauverbote erlassen kann, wird ein Flickenteppich aus Genpflanzenanbau und gentechnikfreier Landwirtschaft auf Dauer verhindert.
Hintergrund: Anfang Oktober haben 17 Mitgliedstaaten und 4 Regionen in weiteren 2 Mitgliedstaaten über die Kommission die Konzerne angefragt, ob ihr
Hoheitsgebiet von der geplanten europäischen Anbauzulassung ausgeschlossen wird. Damit nutzen sie die Übergangsregelung der opt/out
Richtlinie. 21 Mitgliedstaaten und Regionen haben sich demnach politisch entschieden, dass sie faktisch keine Gentechnik in ihrem Hoheitsgebiet
anbauen wollen. Das ist ein großer Erfolg der gentechnik-kritischen Bewegung in den Mitgliedstaaten.
AbL-Zusammenstellung der Anfrage der Mitgliedsstaaten zur Nutzung der Phase 1 in der Übergangsregelung opt/out.
Überblick Opt Out Verfahren sowie antragstellende Länder und Regionen:
http://ec.europa.eu/food/plant/gmo/authorisation/cultivation/geographical_scope_en.htm